800 Jahre Radeberg – Großer Festumzug

Unsere Darstellungen im historischen Kontex:

Bild: Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts – 1. Weltkrieg

Bis Ende des 19. Jahrhunderts war Radeberg bereits fast 200 Jahre eine mehr oder weniger große Garnisonsstadt. Mit dem Ersten Weltkrieg wurde dies industriell und militärisch sehr intensiviert. Bereits 1914 befanden sich über 1000 junge Radeberger im Kriegsdienst. Die Stadtverwaltung unternahm große Anstrengungen um wieder eine Garnison zu stationieren, weil man sich wirtschaftlichen Aufschwung erhoffte.  Ab 1915 wurde das Feuerwerkslaboratorium, auch unter militärischer Aufsicht eines Kriegsgefangenenlagers, gebaut. 1917 rückten weitere hunderte Rekruten ein. In den Kriegsjahren schwankte die Soldatenzahl sehr, da immer wieder an die Front abkommandiert wurde. 1918 wurde das Heer demobilisiert. Den heimkehrenden Kriegern bereiteten die Radeberger Bürger aber einen festlichen Empfang. Die letzten Sicherungskompanien wurden 1919 nach Dresden verlegt, damit endete die militärische Ära – vorerst.

Bild: Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts – 2. Weltkrieg

1935 wurde in Deutschland die „Wehrhoheit“ ausgerufen. In Radeberg zogen daraufhin die ersten Ergänzungsbataillone in das Sachsenwerk ein. Mit dem Reichsarbeitsdienst wurden schnell viele bauliche Veränderungen unternommen. Die vielen Rekruten erhielten u.a. auf den neuen Schießständen eine Infanterie-Grundausbildung. Das Militär bestimmte in den nächsten Jahren wesentlich das öffentliche Bild in der Stadt. Zum „Tag der Wehrmacht“ fanden Veranstaltungen und Platzkonzerte mit großer Anteilnahme der Bevölkerung statt. Nach Kriegsbeginn verließ das Bataillon die Kaserne, nur die große Schießanlage blieb weiter militärischer Übungsplatz. Das Sachsenwerk wurde komplett zur Rüstungsproduktion zurückgegeben. Gebaut wurden Zünder für Flakgranaten und Bombenzünder. Weiterhin gab es eine Geschoßfertigung und eine Funktechnikherstellung.

Bild: Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts – Sowjetarmee

Radeberg stand unter Verwaltung der sowjetischen Militäradministration. Sämtliche Produktionsanlagen im Sachsenwerk wurden durch die Besatzungsmacht beschlagnahmt und abgebaut. Militärisch spielte Radeberg dann keine Rolle mehr.


Die IG Kraftfahrpark dankt der Arbeitsgemeinschaft Stadtgeschichte Radeberg für die Zusammenarbeit und empfiehlt die Bände der „Radeberger Blätter“!