BMW R12 Wehrmachtskrad von 1940
Die hier gezeigte R12 wurde am 09. Mai 1940 im Münchener BMW-Werk produziert und schon am nächsten Tag in feldgrau an die französische Luftfahrt- und Marineeinheit in Brest ausgeliefert. Der nahezu unverbrauchte Zustand vor der Restauration lässt darauf schließen, dass die R12 dort eher behördliche anstatt kriegsbedingte Einsätze hatte. Die Kolben wiesen noch das Null-Maß auf, das Getriebe war unberührt und selbst der Kilometerstand auf dem Tacho ist echt! Nach dem Krieg verblieb die BMW in Frankreich, anfangs in Privatbesitz und später als Exponat in einem Museum in der Normandie. Mit Schließung des Museums Anfang 2000 wurde die Maschine ausgelöst und kam zurück nach Deutschland. Alltagsfahrten und Filmdreh-Einsätze sind heute die Einsätze dieser nummerngleichen Solomaschine mit Fahrgestell-Nr. 216XX.
Seit 1923 baut BMW fast ununterbrochen Krafträder. Immer wieder überrascht der bayerische Hersteller die Fachwelt mit beachtenswerten technischen Lösungen. Als weltweit erste Motorradmarke spendierten die Münchener 1935 ihren 750er Boxer-Modellen R12 eine hydraulisch gedämpfte Vorderradgabel. In puncto Straßenlage und Fahrsicherheit begann damit ein neues Kapitel im Zweiradbau. Ab 1938 stellte BMW den Verkauf der R12 an die zivile Motorradkundschaft ein. Hauptabnehmer, wahlweise ohne oder mit Beiwagen, war nun die Wehrmacht. Bis 1941 liefen rund 36.000 R12 Maschinen vom Band, eine Stückzahl, die zuvor noch kein anderes BMW Motorrad erreicht hatte.